Blackout in Vorarlberg: Notfallplanung zur eigenständigen Vorbereitung auf einen Blackout

Vorstellung der Blackout-Broschüre

Ein großflächiger, längerfristiger Stromausfall – ein sogenannter Blackout – würde unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. Das Land Vorarlberg hat sich in einem langen, intensiven Prozess unter Einbindung unzähliger Stakeholder deshalb auf ein derartiges Szenario vorbereitet. Ein wesentlicher Meilenstein dieses Prozesses ist die vorliegende Informations-Broschüre, die sich an die Vorarlberger Bevölkerung richtet. Diese wird nun an alle Vorarlberger Haushalte verteilt und bietet mit Tipps, Checklisten und anderen Hilfestellungen einen Leitfaden für die Notfallplanung.

Vorarlberg befindet sich in einer vorteilhaften Situation, weil die Wasserkraftwerke der illwerke-vkw, etwa das kürzlich eröffnete Pumpspeicherkraftwerk Obervermunt II, einen „Schwarzstart“ ermöglichen, d.h. dazu in der Lage sind, die Stromversorgung vollständig autonom wiederherzustellen. Dadurch kann den Netzkunden in Vorarlberg eine hohe Versorgungssicherheit und schnellmöglichste Stromwiederversorgung im Falle eines Störungsereignisses geboten werden: „Es besteht kein Grund zur Sorge oder gar zur Panik, trotzdem ist es wichtig, sich zu informieren, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein“, betonte Landeshauptmann Markus Wallner im heutigen Pressefoyer. Sein Appell: „Nehmen Sie die Informationsbroschüre nicht erst zur Hand, wenn es soweit ist, sondern schon jetzt als Anleitung für die individuelle Notfallplanung.“

Die in einem eineinhalbjährigen intensiven Prozess erstellte Broschüre bietet einfache und komprimierte Informationen und Handlungsanleitungen zur bestmöglichen Vorbereitung für die Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen offen informieren, denn es gibt keinen Lebensbereich, der im Falle eines Stromausfalls nicht davon betroffen wäre. Dabei hat jeder Haushalt ganz spezifische Voraussetzungen und deshalb auch ganz unterschiedliche Herausforderungen zu beantworten. Umso wichtiger ist die rechtzeitige Vorbereitung“, betonte Landesrat Gantner.

Gemeinden sind erste Anlaufstellen

Andere Fragen können aber nur über die Gemeinde beantwortet werden, erläuterte Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann:  „Die Gemeinden haben in Katastrophensituationen immer eine besondere Rolle. Sie sind die ersten Anlaufstellen für die Bevölkerung. Im Falle eines Blackouts ist deren Rolle besonders wichtig und stellt gleichzeitig eine enorme Herausforderung dar. Zum einen geht es darum, die Bevölkerung zu informieren, wo Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung noch funktionieren. Zum anderen gibt es in jeder Gemeinde mindestens eine Notrufmeldestelle.“ Weiters richten die Gemeinden Betreuungsstellen als Anlaufpunkte für die Bevölkerung ein.

Gemeinden sind oft die ersten Anlaufstellen, sagt Kaufmann.

Bei den Gemeinden laufen die Vorbereitungen jedenfalls auf Hochtouren, auch wenn es hier noch Unterschiede gebe, so Kaufmann: „Die Gemeinden haben sich mit ihren eigenen Sicherheitseinrichtungen und ihrer guten lokalen Vernetzung auf solche Verhältnisse bestmöglich vorbereitet. Auch wenn wir zuversichtlich sind, im Ernstfall die Einschränkungen bei der wesentlichen Infrastruktur möglichst gering halten zu können, werden weitere Planungs- und Umsetzungsschritte notwendig sein. Für die Kommunen hat das Thema jedenfalls Priorität.“

Pressefoyer-Unterlage_Blackout_in_Vorarlberg

Blackout-Broschüre (neutral)

10.01.2023