Die Umweltwoche 2023 startet bald!

Auftaktpressekonferenz zur Umweltwoche 2023

Die Umweltwoche präsentiert sich heuer in einem neuen Konzept, das spannende Einblicke und Erlebnisse verspricht. Mit dem Schwerpunktthema „Re-Use: Wieder verwenden statt wegwerfen. Weil es die Umwelt wert ist!“ haben Organisator:innen und Partner:innen einen Rahmen geschaffen, der die vielfältigen Bemühungen, Ideen und Aktionen der Vorarlberger:innen in den Fokus rückt. Alle Veranstaltungen in der Woche vom 3. bis 11. Juni sind im Veranstaltungskalender der Umweltplattform „umweltv“ zu finden. Mitmachen ist ganz einfach – und immer noch möglich!

Die Umweltwoche, die heuer mit dem Schwerpunktthema Re-Use stattfindet, liefert wichtige Impulse, um über das eigene Handeln nachzudenken. Oft ist es ganz einfach, etwas zu verändern und einen Beitrag zu einem wertschätzenden und schonenden Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen zu leisten. „Ich freue mich sehr, dass heuer zahlreiche Teilnehmende viele interessante und vielseitige Projekte angestoßen haben und damit Teil der Umweltwoche sind. Das dokumentiert, dass Nachhaltigkeit und der Umgang mit unseren Ressourcen und der Umwelt stark im Alltag der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger verankert sind“, sagt Andrea Kaufmann, Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbandes.

„In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal großen Respekt und Dank für die über 15.000 freiwilligen Helferinnen und Helfern der diesjährigen Landschaftsreinigung aussprechen“, ergänzt Mäders Bürgermeister Rainer Siegele, für Abfall und Umwelt zuständiges Präsidiumsmitglied im Vorarlberger Gemeindeverband: Bei der Landschaftsreinigung 2023 wurden sage und schreibe knapp 64 Tonnen Abfall von Wegesrändern, an Gewässern, an Straßen, Plätzen oder Wiesen eingesammelt. Das klinge zwar erschreckend, aber „die Zahl ist auch ein deutliches und wichtiges Signal dafür, dass wir es in der Hand haben. Sprichwörtlich!“

Abfall: Nicht „Und tschüss!“, sondern „Auf wiedersehen!“

Die Umweltwoche, die vom 3. bis 11. Juni rund um den Weltumwelttag – am 5. Juni – stattfindet, wird sich auch künftig intensiv mit einem Schwerpunktthema aus dem Bereich Abfallwirtschaft beschäftigen. Die Verbindung der beiden Themen Abfall und Umwelt unter dem kräftigen Motto „Re-Use: Wieder verwenden statt wegwerfen. Weil es die Umwelt wert ist!“ soll aufzeigen, dass die Umweltwoche vor allem auch von den Ideen und dem Engagement der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger lebt.

„Wenn unsere Ressourcen immer knapper werden und alles, was wir besitzen oder uns im Alltag begleitet, schneller an materiellem und auch emotionalem Wert verliert, ist ein Neu-Denken unbedingt notwendig“, sagt Kaufmann. Das Konzept ist ebenso einfach wie sinnvoll: Was ich selbst nicht mehr brauchen kann, gebe ich anderen weiter, die dafür Verwendung haben. Das spart nicht nur Ressourcen und Energie, die für die Herstellung wie auch die Verwertung benötigt werden, sondern stärkt auch das System der Kreislaufwirtschaft. „Wenn Sie sich hier umsehen, erkennen Sie, dass es dringend eine Unterscheidung zwischen Abfall und teils hochwertigen Materialien von bester Qualität braucht – und, dass das Konzept Re-Use Arbeitsplätze und Qualifizierungsmöglichkeiten schafft. In diesem Sinne: Mit Re-Use haben wir ein Modell, mit dem sich der Kreis einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft schließen lassen könnte“, führt Kaufmann aus. Das funktioniert im Übrigen auch mit Elektrogeräten. Der Re-Use Truck ist bereits seit Frühlingsbeginn unterwegs und sammelt im ganzen Land funktionstüchtige Elektrogeräte ein, die professionell aufbereitet und überprüft werden und dann wieder ein neues Zuhause finden können.

Andrea Kaufmann

Jede:r kann mitmachen

Ob Re-Use-Konzept, Bewusstseinskampagne, ob kleines oder großes Projekt: Jede:r kann mitmachen und sich mit seinen Ideen in der Umweltwoche – und auch darüber hinaus – einbringen. Im Vorfeld wurde dazu ein eigenes Video samt nachlesbarer PDF-Anleitung gestaltet, das in sieben Schritten veranschaulicht, wie einfach ein eigenes Projekt verwirklicht werden kann. Die Umweltwoche ist schließlich die perfekte Plattform, um neue Projekte auszuprobieren und bereits Bestehendes in den Vorarlberger Gemeinden gebündelt sichtbar zu machen. „Übrigens, eine weitere wesentliche Neuigkeit, die wir im Rahmen des ‚Mit-gutem-Beispiel-Vorangehens‘ als Pflicht ansehen: Alle Umweltwochenveranstaltungen sind nur noch digital auf dem Veranstaltungskalender und auf umweltv zu finden. Das Ergebnis: Wir haben deutlich weniger Printprodukte ausgegeben und sind bei der Planung der Veranstaltung viel flexibler“, betont Rainer Siegele.

Facelifting für die Umweltwoche – spannendes Programm

„Apropos Neues: Die Umweltwoche bekommt ein neues Gesicht und präsentiert sich von ihrer kulturellen Seite“, führt Rainer Siegele aus: „Wir als Vorarlberger Gemeindeverband sind in diesem Zusammenhang natürlich auch mit einem eigenen Projekt mit dabei: Das umweltVestival unterstreicht die Bedeutung der Umweltwoche und damit alle Umweltwochen-Events im Land. Das umweltVestival ist gedacht als Bühne für Partner:innenaktionen wie unter anderem mit der carla Vorarlberg, der Landwirtschaftskammer oder der Stadtbibliothek Dornbirn. Außerdem soll die Bühne ein Blickpunkt sein, Publikum anlocken und ein zentraler Ort des Austauschs, der Vernetzung und der Unterhaltung sein.“

Kultur ist ein sehr geeignetes Medium in und für die Umweltwoche, um Menschen für das Thema Re-Use und damit den Umweltschutz zu begeistern und sensibilisieren. So erwartet die Besucher:innen auf dem auf dem umweltVestival eine Kunstausstellung des Vorarlberger Gemeindeverbandes, mit dem Titel „Der digitale Re-Use-Kunstpark“. Außerdem konnten für eine eigene Videoinstallation Menschen aus dem ganzen Land, unter anderem aus dem Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte, als Protagonist:innen gewonnen werden. „Und sogar von einem großen und renommierten Umweltprojekt aus Chicago haben wir durchaus Aufmerksamkeit, Interesse und Video-Unterstützung bekommen“, freut sich Siegele.

Traditionelles Format mit frischen Ideen

Abgesehen von der regen Teilnahme dürfen sich Interessierte und Besucher:innen also auf ein sehr spannendes Programm freuen – neben dem genannten umweltVestival haben die Organisator:innen um Projektleiter Matthias Hendrickx-Fischer vom Vorarlberger Gemeindeverband einen Open Air-Kleidershop von carla – Ein soziales Unternehmen der Caritas, Modenschauen, das Poolbar-Style-Cafe, eine „Lebensmittel-sind-kostbar“-Show inklusive Probeverkostung, ein Open Air-Kino und vieles mehr in Petto. Und das alles lässt sich von ganz Vorarlberg aus bestens mit dem ÖPNV erreichen und erkunden: Auch in diesem Jahr gibt es wieder das Umweltwochenticket, um in der Umweltwoche ganz Vorarlberg mit dem ÖPNV erkunden zu können. Das Ticket gilt im Zeitraum vom 3. bis 11. Juni 2023 ab Kaufdatum sieben Tage lang im gesamten Verbundraum Vorarlbergs und kostet 16 Euro. Familienpass-Inhaber:innen machen mit einem einzelnen Umweltwochenticket um 16 Euro die ganze Familie mobil – sprich: Eltern bzw. andere im Familienpass eingetragene Erwachsene und Kinder. Die Umweltwoche hat Tradition in Vorarlberg und basiert vor allem auf den jahrelangen, wertvollen Partnerschaften. Es gilt, so viele Menschen wie möglich für das Thema Umwelt zu begeistern. Daher hat der konsequente Ausbau des Partner:innen-Netzwerks eine hohe Priorität: Heuer sind rund 40 Prozent der Umweltwochen-Partner:innen neu mit an Bord. Darunter u. a. das Poolbar Festival, die CampusVäre, das Statikbüro gbd oder auch der Blinden- uns Sehbehindertenverband Vorarlberg.

UmweltwocheProjekte

carla Vorarlberg schafft Re-Use Angebote

„Das neue umweltVestival sehen wir als Schaufenster, mit dem wir das Thema Re-Use für die breite Vorarlberger Bevölkerung sichtbar und erlebbar machen“, führt Karoline Mätzler, Leiterin des Fachbereichs Arbeit und Qualifizierung der Caritas Vorarlberg, aus. „carla Vorarlberg – Ein soziales Unternehmen der Caritas, ist zum Auftakt des umweltVestivals am 9. Juni 2023 mit einem carla-Open Air Shop für Bekleidung vertreten. Bei zwei carla-Modeschauen wollen wir zudem zeigen, dass Secondhand längst nichts mehr mit Altkleidern zu tun hat.“

Die carlas in Vorarlberg setzen das ganze Jahr über auf Re-Use. Sie bieten an fünf Standorten in Vorarlberg eine breite Palette an hochwertigen Secondhand-Waren an. Das Angebot reicht von Bekleidung über Möbel und Haushaltswaren bis zu Elektrogeräten. „Was es dazu braucht, um in den fünf carla-Shops und -Einkaufsparks in Vorarlberg laufend ein breites Sortiment an hochwertigen Re-Use-Waren anbieten zu können, können wir ganz schön an diesem Standort, dem carla Tex Kleidersortierwerk für den Bereich der Bekleidung aufzeigen“, führt Karoline Mätzler an. In Hohenems kommen die gesammelten Kleiderspenden zusammen, die von den Vorarlberger:innen im Orangen Sack in den rund 440 Kleidersammlern im ganzen Land abgegeben werden. Wöchentlich sind das rund 70 Tonnen Bekleidung und Schuhe. Im Kleidersortierwerk werden die Textilien nach Kriterien wie Qualität und Mode in bis zu 200 verschiedene Artikel aussortiert. „Die Anforderungen an Logistik, Knowhow in der Sortierung und in der Organisation sind also mit denen von Unternehmen der Wirtschaft vergleichbar“, sagt Mätzler. Die Kleiderspenden der Bevölkerung sind zusammen mit der Sortierung eine Grundlage für den Betrieb der carla Shops und Einkaufsparks. Ähnliche Kreisläufe schließen die carlas in Vorarlberg bei Möbeln, Haushaltsgegenständen oder auch Elektrogeräten.

„Für carla Vorarlberg ist Re-Use ein ideales Betätigungsfeld für die Qualifizierung und Beschäftigung von Menschen, die es am Arbeitsmarkt besonders schwer haben. Jährlich beschäftigen wir an unseren Standorten rund 300 Menschen temporär. Wir begleiten sie mit dem Ziel, den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen“, betont Karoline Mätzler. Neben der Beschäftigung rückt zunehmend die Umweltwirkung, die das Wiederverwenden von gut erhaltenen Waren entfaltet, in den Fokus. „Allein mit der Sortierung der Kleiderspenden werden jährlich 20.000 Tonnen CO2-Emissionen in Vorarlberg eingespart, erklärt Mätzler. Die carla-Verkaufsstandorte boten sich seit dem Start in den frühen 1990er-Jahren für Menschen mit kleinem Haushaltsbudget für den regelmäßigen Einkauf an. In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Kund:innen dazu, die bei ihrem Einkauf bewusst nach nachhaltigen und individuellen Alternativen zum Neukauf Ausschau halten. „Wiederverwenden kann so auf verschiedenen Ebenen einen Mehrwert entfalten: durch Arbeitsplätze in Vorarlberg, die Schonung der Umwelt und günstige Einkaufsmöglichkeiten“, freut sich Mätzler.

Mehr Wiederverwenden von gut erhaltenen Waren unseres täglichen Lebens setzt auch einen kulturellen Wandel voraus. „Große Bedeutung haben dafür einerseits Kooperationen in der Region, wie wir sie bei der Sammlung von Textilien, Elektrogeräten und Haushaltsgegenständen zwischen den Vorarlberger Gemeinden und carla Vorarlberg bereits haben. Andererseits ändert sich gerade bei jüngeren Menschen das Einkaufsverhalten immer mehr in Richtung einer nachhaltigen Konsumkultur“, zeigt sich Karoline Mätzler erfreut.

Die Vorarlberger Umweltwoche 2023 auf einen Blick

  • Die Vorarlberger Umweltwoche 2023 • 3. bis 11. Juni 2023 • Motto: Re-Use: Wieder verwenden statt wegwerfen. Weil es die Umwelt wert ist! 
  • Alle Veranstaltungen im Kalender auf umweltv.at/veranstaltungen
  • Tue Gutes und sprich darüber: Posten auf Social Media mit #umweltv #vlbggv #reuse und #umweltwoche2023
  • VVV-Umweltwochenticket: Für 16 Euro sieben Tage lang öffentlich in Vorarlberg unterwegs.

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Bildhinweis: Copyright: Vorarlberger Gemeindeverband/Eva Rauch. Abdruck honorarfrei in Verbindung mit dem Vorarlberger Gemeindeverband.

17.05.2023