In den Vorarlberger Gemeinden wird auch dieses Jahr wieder ein starkes Zeichen gegen Littering gesetzt: Die große Landschaftsreinigungsaktion steht bevor. In den kommenden Wochen werden viele freiwillige Helferinnen und Helfer in den Vorarlberger Gemeinden unterwegs sein, um achtlos weggeworfenen Abfall von Straßenrändern, Grünflächen und Gewässern zu entfernen. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz leisten die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger einen entscheidenden Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Dies ist keineswegs selbstverständlich, sondern verdient höchste Anerkennung.
„Die Landschaftsreinigung ist mittlerweile eine der größten Freiwilligeninitiativen in Vorarlberg“, erklärt Andrea Kaufmann, Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbandes, zum Auftakt der Landschaftsreinigung 2025. „Die Menschen, die sich beteiligen, tun dies aus eigenem Antrieb und investieren ihre Zeit, um die Umwelt sauber zu halten und die Lebensqualität in ihrer Umgebung aufrecht zu halten.
Zwischen 22. März und 26. April sind alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wieder dazu eingeladen, sich in ihren Gemeinden zu Sammelaktionen zusammenzuschließen. Ziel ist es nicht nur, Abfall von öffentlichen Flächen und Straßen zu entfernen, sondern auch das Bewusstsein für das Problem von Littering – dem achtlosen Wegwerfen von Abfällen – zu schärfen und die Menschen zu ermutigen, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Die Erfolge der vergangenen Jahre zeigen, wie wirkungsvoll diese Initiative ist: Im Jahr 2024 wurden von knapp 16.000 Freiwilligen rund 54 Tonnen Abfall gesammelt, das sind elf Tonnen weniger als im Jahr 2023. Diese Zahlen sprechen für sich – und vor allem dafür, dass das Thema in Vorarlberg ernst genommen wird“, sagt Kaufmann.
Gemeinsame Verantwortung und starke Partnerschaften
Trotz dieser Fortschritte bleibt Littering ein Problem, das unsere Umwelt weiterhin belastet. „Unachtsam weggeworfener Abfall ist aber nicht nur ein ästhetisches und ökologisches, sondern auch ein ernsthaftes gesellschaftliches Thema“, erklärt die VGV-Präsidentin. „Deshalb müssen wir weiterhin konsequent auf das Thema hinweisen und möglichst viele Menschen zur Teilnahme ermutigen.“
Die Landschaftsreinigung wird durch eine enge Partnerschaft zwischen dem Vorarlberger Gemeindeverband, dem Land Vorarlberg, dem ORF Vorarlberg, der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Loacker Recycling und erstmals der ASFiNAG als ideellem Partner unterstützt. Bei der Organisation der Landschaftsreinigung nehmen Gemeinden eine zentrale Rolle ein: „Sie stellen die Infrastruktur für die Sammelaktionen zur Verfügung, koordinieren die einzelnen Sammlungen und motivieren vor und während der Aktion die Bevölkerung, aktiv mitzumachen“, erklärt Kaufmann. In der vergangenen Woche sind im Rahmen der Materialienausgabe bereits zahlreiche Sammel-Sets samt Geschenken beim Vorarlberger Gemeindeverband in Dornbirn abgeholt worden.
Eine saubere Umwelt beginnt mit Bewusstsein
Landesrat Christian Gantner unterstreicht die Bedeutung der Landschaftsreinigung für Vorarlberg: „Die Landschaftsreinigung ist ein starkes Zeichen für unser gemeinsames Verantwortungsbewusstsein. Jahr für Jahr engagieren sich tausende Freiwillige, um unsere Weg- und Straßenränder, Wiesen, Wälder und Gewässer von achtlos weggeworfenem Abfall zu befreien. Dieses Engagement verdient unseren größten Respekt und Dank“.
„Saubere Landschaften sind leider keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis verantwortungsvollen Handelns“, so Gantner. Deshalb brauche es neben Aufräumaktionen auch ein verstärktes Bewusstsein für einen achtsamen Umgang mit der Umwelt. Ziel müsse es sein, nicht nur aufzuräumen, sondern langfristig eine Veränderung im Denken und Handeln zu bewirken. Das Land Vorarlberg setzt hier mit Initiativen wie „RIKKI“ und „Level-V“ gezielt auf Aufklärung zur Abfallvermeidung und richtigen Abfallverwertung – bereits im jungen Alter. Diese Initiativen fördern ein wachsendes Bewusstsein für die Wertschätzung unserer Umwelt und machen deutlich, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. „Jeder Abfall, der achtlos hinterlassen wird, kostet nicht nur viel Zeit in der Entsorgung, sondern auch viel Geld – Geld, das viel sinnvoller in den Schutz der Natur und Umwelt oder in weitere wichtige Projekte zur Förderung nachhaltiger Verhaltensweisen investiert werden könnte“, betont Landesrat Gantner.
Medien als Multiplikator
Der ORF Vorarlberg begleitet die Landschaftsreinigung 2025 erneut als starker Medienpartner. „Es ist wichtig, die unverzichtbare Arbeit der vielen Freiwilligen sichtbar zu machen und die Überzeugung zum Einsatz für den Umweltschutz in der breiten Bevölkerung zu fördern“, erklärt ORF-Landesdirektor Markus Klement. Durch umfangreiche Berichterstattung in Radio, Fernsehen, online sowie in Social Media bietet der ORF Vorarlberg eine weitreichende Plattform für die Initiative und motiviert damit die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, sich selbst zu engagieren – getreu dem Motto: „ORF Vorarlberg für alle“. „Es geht darum zu zeigen, wie wichtig es ist, Verantwortung für unsere Umgebung zu übernehmen“, sagt Klement. Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Samen für die Anzucht von Schnittlauch – ein symbolisches Geschenk, das für Nachhaltigkeit und Neuanfang steht.
Ein starkes Signal aus der Wirtschaft
„Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Zukunftsthemen, die uns alle betreffen“, betont Eduard Fischer, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die Wirtschaftskammer unterstützt die Landschaftsreinigung seit Jahren und fördert damit gemeinschaftliches Handeln und unternehmerische Verantwortung für das Thema. Viele Unternehmen in Vorarlberg beteiligen sich aktiv an der Aktion, indem sie Mitarbeitende für die Sammelaktionen freistellen. „Dies zeigt ganz klar, dass die Wirtschaft Teil der Lösung ist“, erklärt Fischer. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg engagiert sich vor allem auch in ihrer eigenen strategischen Ausrichtung mit Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und auch Kreislaufwirtschaft. Die Vorarlberger Wirtschaft – im unternehmerischen Handeln und auch in der Sensibilisierung der Mitarbeitenden insgesamt – leistet aus Überzeugung einen wichtigen Beitrag“, so Fischer.
Abfall ist ein Wertstoff
Reinhard Pierer, Geschäftsführer von Loacker Recycling, erklärt: „Wenn Abfall in der Natur landet ist das eine verpasste Chance. Viele Materialien können recycelt und wiederverwertet werden, wenn sie richtig entsorgt werden. Littering bedeutet nicht nur Umweltverschmutzung, sondern auch Ressourcenverschwendung.“ Die Landschaftsreinigung ist für die Abfallwirtschaft eine wichtige Aktion, die vor allem auch den Umgang mit Ressourcen anspricht.
Ideelle Partnerschaft 2025: Straßen sauber und sicher halten!
Ein neuer Partner in der Landschaftsreinigung 2025 ist die ASFiNAG, die jährlich große Mengen an Abfall entlang des Straßennetzes entsorgen muss. Stefan Siegele, Geschäftsführer der ASFiNAG Alpenstraßen GmbH, erklärt: „Jährlich fallen entlang der Straßen, die wir betreuen, enorme Mengen an Abfall an. Besonders an Park- und Rastplätzen sowie entlang der Schnellstraßen und Autobahnen ist die Problematik von Littering sehr deutlich sichtbar. Diese Abfälle müssen aufwendig gesammelt und entsorgt werden.“ Siegele betont, wie wichtig es ist, die Bevölkerung auch entlang der Straßen für das Thema Littering zu sensibilisieren: „Die ASFiNAG hat eine wichtige Rolle, weil wir direkt an den neuralgischen Punkten tätig sind. Wir müssen weiterhin deutlich machen, wieviel Abfall durch achtloses Wegwerfen entsteht und den Menschen einen verantwortungsvolleren Umgang aufzeigen.“ Verantwortung bezieht sich zudem auf den Sicherheitsaspekt: Achtlos Weggeworfenes kann auch ein großes Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr sein. Ein kurzer Schreckmoment durch einen herumflatternden Plastikbeutel kann folgenreich sein und unter Umständen zu sehr schweren Unfällen führen.
Mitmachen? Selbstverständlich!
Die Landschaftsreinigung 2025 ist mehr als nur eine Abfallsammlung – sie ist ein Symbol für Solidarität, Verantwortung und den Schutz unserer Umwelt. Andrea Kaufmann betont: „Es liegt in unserer Hand, die Welt für kommende Generationen lebenswert zu erhalten. Jeder Beitrag zählt – sei es auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit.“ Der gemeinsame Appell der Partner:innen:
„Wir laden alle ein, sich zu engagieren und gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Littering zu setzen. Nur durch gemeinsames Handeln bleibt Vorarlberg auch für kommende Generationen lebenswert.“
Im Titelbild v.l.: Reinhard Pierer, Wertstoffe-Bereichsleiter Loacker Recycling - Stefan Siegele, Geschäftsführer der ASFiNAG Alpenstraßen GmbH - Christian Gantner, Landesrat - Bgm. Andrea Kaufmann, Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbandes - KommR Eduard Fischer, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg - Markus Klement, Landesdirektor ORF Vorarlberg. 📸 Zur Bildergalerie
Die Landschaftsreinigung – Saubere Umwelt braucht Dich!
Leider werfen immer noch viel zu viele Menschen ihren Abfall achtlos an vielen anderen Stellen weg. Deshalb ist es Tradition, dass sich jedes Frühjahr in ganz Vorarlberg Freiwillige einige Stunden Zeit nehmen und aufsammeln, was in ihrer Gemeinde über den Winter liegen geblieben ist. Dieses Engagement verdient größten Respekt!
Die Landschaftsreinigung 2025 findet von Samstag, 22. März bis Samstag, 26. April statt. Diese beiden Tage sind der zeitliche Rahmen für die Sammelaktionen.
Weitere Informationen gibt es hier.
Für Jugendliche zwischen 12 und 24 Jahren gibt es die Möglichkeit, über die Engagement-Plattform aha plus-Punkte für die Mithilfe bei der Landschaftsreinigung zu sammeln. Am jeweiligen Treffpunkt in den Gemeinden werden QR-Codes sichtbar sein, die am Ende von den Jugendlichen gescannt werden können, um an die Punkte zu kommen.