Rechtzeitig zum Schulstart: Tipps zum richtig Lüften in Covid-Zeiten

Cartoon zwei Schulkinder mit Schultasche vor Tafel und Schulbank

Der Vorarlberger Gemeindeverband hatte vergangene Woche Verantwortliche in den Gemeinden zu einer Fortbildung zum Thema „Richtig Lüften in Covid-Zeiten“ eingeladen. Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Tipps zusammengefasst.

Die 4 wichtigsten allgemeinen Regeln

  1. Je mehr Frischluft im Raum ist, desto besser. Die Luft wird verdünnt und damit auch die Konzentration von Viren im Raum. Man schätzt mittlerweile, dass 90 Prozent der Ansteckungen mit Covid-19 auf Tröpfchen- und Aerosol-Infektion zurückzuführen sind.
  2. Die Luft sollte nicht zu trocken werden. Gerade bei Außenkälte ist das die Gefahr. Trockene Luft bietet optimale Bedingungen für die Luftübertragung von Viren und verlängert die Dauer der Ansteckungsgefahr der Viren in den Tröpfchen.
  3. Je größer der Raum ist, je mehr Menschen im Raum sind und je aktiver diese sind, desto mehr Außen- bzw. Frischluft muss zugeführt werden. Denn nur bei ausreichendem Luftaustausch sinkt die Virenkonzentration in der Luft.
  4. Lüftungsanlagen mit reinem Frischluftbetrieb wirken besser als reine Fensterlüftung. Gut gewartet und hygienisch überprüft gewährleisten sie einen ausreichend hohen Luftwechsel. Dieser ist bei reiner Fensterlüftung auch, aber deutlich schwerer zu erreichen.


5 Tipps zum richtig Lüften mit Lüftungsanlagen in Covid-Zeiten

  1. Umluftbetrieb bei Lüftungsanlagen wenn möglich abschalten und nur mit Frischluftbetrieb arbeiten. Umluft wälzt stets dieselbe Luft um. Das heißt, die Konzentration an Viren im Raum bleibt gleich. Unter Umständen werden Viren in andere Teile des Raums geblasen, die zuvor nicht beeinträchtig waren.
  2. Bei großen Räumen, die ohne Umluft nicht ausreichend beheizt werden können (z.B. Turnsäle): Hochheizen mit Umluft, solange keine Personen im Raum sind. Danach auf Frischluftbetrieb umstellen.
  3. Lüftungsanlagen mit Frischluftbetrieb KEINESFALLS abschalten. Sie garantieren einen ausreichenden Luftaustausch. Dieser wiederum verdünnt die Virenkonzentration im Raum und senkt das Ansteckungsrisiko.
  4. Lüftungsanlagen unbedingt rechtzeitig vor der Kälteperiode warten. Am besten auch eine Hygieneinspektion nach VDI 6022 durchführen lassen.
  5. Außerhalb der Nutzungszeiten der Räume können bzw. sollten die Lüftungsanlagen nicht laufen. Das spart Energie und damit Kosten.


3 Tipps zur richtigen Fensterlüftung in Covid-Zeiten

  1. Wichtig ist ein ausreichender Luftstrom. Dieser wird nur erreicht, wenn im Raum Durchzug herrscht. Das heißt: Bestmöglich querlüften!
  2. Jede Pause in der Schule zum Querlüften nutzen. Eventuell Pausen um zwei, drei Minuten verlängern bzw. Pausen in kürzeren Intervallen.
  3. Eine einfache CO2-Ampel im Klassenzimmer oder Büro stellt sicher, erinnert daran, dass es wieder Zeit ist zu lüften. Der Mensch hat leider keine Sensorik für CO2-Konzentration in der Luft. CO2 ist aber auch ein guter Anhaltspunkt in Corona-Zeiten, wann wieder quergelüftet werden sollte.

Eine einfache CO2-Ampel ist in nächster Zeit über unseren ÖBS:Shop erhältlich.

Eine gute Raumluftqualität gepaart mit Energieeffizienz ist ein wesentlicher Inhalt unserer Beratungen im Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde (link zu HP). Gebäude, die im Rahmen dieses Servicepakets begleitet wurden, verfügen bei richtigem Betrieb und regelmäßiger Wartung der Anlagen in der Regel über eine sehr gute Raumluftqualität.

Die Präsentationsfolien der Veranstaltung „Richtig Lüften in Covid-Zeiten“ des Vorarlberger Gemeindeverbands finden Sie hier oder auf der Webseite des Energieinstituts.

14.09.2020