Das Angebot der Schulsozialarbeit wird aufgrund des hohen Bedarfs schrittweise deutlich verstärkt – von 22 auf 40 Vollzeitstellen – und auf das ganze Landesgebiet ausgerollt, informierten Landesrätin Katharina Wiesflecker und Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann heute, Donnerstag, in Dornbirn gemeinsam mit der Leiterin der ifs Schulsozialarbeit Katharina Spiss und Volksschuldirektorin Barbara Röser. Der Mitteleinsatz für die Schulsozialarbeit wurde seit dem Jahr 2019 fast verdoppelt, von 870.000 auf 1,6 Millionen Euro. Für den Ausbau stellen Land und Gemeinden nun im Zeitraum 2024 bis 2027 weitere 2,2 Millionen Euro aus dem Vorarlberger Sozialfonds zur Verfügung.
Schulsozialarbeiter:innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung von Schulen, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche und auch deren Eltern bei der Bewältigung ihrer Probleme zu unterstützen und deren soziale Integration zu fördern. Die Herausforderungen für Schulen werden immer komplexer und die Heterogenität der Schülerschaft steigt. Das zentrale Bedürfnis der Schüler:innen liege neben dem Wissenserwerb vermehrt in der der sozial-emotionalen Zuwendung, erklärte Landesrätin Wiesflecker: „Dafür braucht es zusätzliches Wissen, besondere Rahmenbedingungen, kompetentes Personal und ein gut entwickeltes und bestücktes Unterstützungssystem. Ziel aller Mitwirkenden ist es, Schule ergänzend zum Bildungsauftrag als Lebensraum zu gestalten, Schulqualität zu verbessern und eine gute schulische, soziale und persönliche Entwicklung der Schüler:innen zu unterstützen.“
Mit den zusätzlichen Vollzeitäquivalenten sollen sowohl die bestehenden Planungsräume gestärkt als auch neue aufgebaut werden. „Dadurch können wir sicherstellen, dass möglichst alle Kinder und Jugendliche in Vorarlberg Zugang zu Schulsozialarbeit haben und sich somit sicher sein können, dass sie Ansprechpartner haben, wenn sie mit Herausforderungen konfrontiert sind. Mit dieser Unterstützung können sie sich auf ihre positive Entwicklung und ihr Potenzial konzentrieren“, sagte Gemeindeverbandspräsidentin Kaufmann. Besonders wichtig ist für sie, dass die Schulsozialarbeit nicht nur bei akuten Problemen eingreift, sondern auch verstärkt in der Prävention tätig wird, damit Probleme und Herausforderungen oft gar nicht erst entstehen. Darüber hinaus sei es sinnvoll, die Angebote im Planungsraum wie z.B. die Offene Jugendarbeit oder auch andere Angebote zu bündeln. Schüler:innen erhalten dadurch rasch und unkompliziert Unterstützung, die auch über das Angebot der Schulsozialarbeit hinausgeht.
Für den landesweiten Ausbau des Angebots wurden zusätzlich zu den bestehenden zehn Planungsräumen – Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch Götzis, Hard, Hohenems, Lauterach, Lustenau, Rankweil – zehn neue Regionen vorgeschlagen: Bregenzerwald, Hofsteig, Kleinwalsertal, Kummenberg, Leiblachtal, Montafon, Raum Bludenz (Klostertal/Arlberg/Lorüns), Rheindelta, Vorderland, Walgau+ (Walgau/Großes Walsertal/Brandnertal). Der Ausbau soll in vier Etappen erfolgen. Begonnen wird mit den bereits bestehenden Planungsräumen, die nach den Sozialindikatoren am meisten belastet sind. Die Schulsozialarbeit wird weiterhin durch die bereits tätigen Einrichtungen – ifs Schulsozialarbeit, Aqua Mühle Zick Zack, Sozialdienste Götzis (Häuser der Generationen), Verein Sozialsprengel Hard (Fachbereich offene Jugendarbeit), ÖZPGS - erbracht, da diese teilweise schon langjährige Erfahrung mitbringen und sich als verlässliche Partner bewährt haben. Aber künftig wird in jedem Planungsraum nur noch ein Anbieter tätig sein.
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