Wie wird gesammelt?

Restabfall, Bioabfall, Altpapier und Kunststoffverpackungen sind die Abfallarten, die in Vorarlberg am häufigsten anfallen. Die Entsorger holen sie im Auftrag des Vorarlberger Gemeindeverbands direkt von den Häusern und Wohnanlagen ab.

• Bioabfall und Restabfall  werden je nach Gemeinde in Säcken oder Behältern gesammelt. Generell geht der Trend bei diesen beiden Abfallarten aber in Richtung Behältersammlung.
• Kunststoffverpackungen  sammeln die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger im sogenannten Gelben Sack, den sie von der Gemeinde erhalten. 

•  Sacksammlung oder Behältersammlung?

  Jede Art der Sammlung hat Vorteile und Nachteile. Die Sacksammlung ist kostengünstig und effizient. Das heißt, pro Stunde kann mehr Abfall eingesammelt werden als bei der Sammlung in Behältern. Behälter wiederum sind bereits häufig mit einem Chip ausgestattet. Dieser zeichnet die Entleerungen auf. Mit der dazugehörenden Software können die aufgezeichneten Daten ausgewertet werden. Sie ermöglichen es

  • die Fahrtstrecke des Entsorgers zu optimieren
  • die Anzahl der Behälter zu verwalten
  • die Leistung automatisiert zu verrechnen

  Mit diesem Schritt hat der Vorarlberger Gemeindeverband bereits einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gesetzt.
•  Wie viel passt in den Abfallsack oder Abfallbehälter?

  Abfallsäcke gibt es in verschiedenen Größen. Die Säcke für Restabfall fassen 20 oder 40 Liter. Für Kunststoffverpackungen sind Säcke mit einem Fassungsvermögen von 60 und 110 Litern im Umlauf. Bioabfallsäcke sind als acht- oder 15-Liter-Säcke erhältlich. 

  Abfallbehälter gibt es ab 40 Liter Fassungsvermögen. Kleinere Volumina sind in der Regel für Bioabfall (40-240 Liter) vorgesehen. Die größten Abfallbehälter sind jene für Altpapier. Sie fassen bis zu 1.100 Liter.
•  Kein Plastik in den Bioabfall

  Für die Bioabfallsammlung gibt es seit 2020 statt Plastiksäcken biologisch abbaubare Stärkesäcke im Großteil von Vorarlberg. Sie haben den Vorteil, dass sie sich rückstandslos in Wasser und Kohlendioxid zersetzen.

  Warum Stärkesäcke?

  Bioabfall wird in Vorarlberg sehr gut von anderem Abfall getrennt. Allerdings findet sich im Bioabfall sehr viel Plastik. Bereits 2012 landeten mehr als 13% Kunststoffe im Bioabfall (Quelle: Bioabfallanalyse 2012). Bei der Verwertung können nicht alle Plastikpartikel aus dem Bioabfall herausgefiltert werden. Früher oder später landen diese dann in der Natur, in Tiermägen und schließlich in unseren Körpern. Mit den Stärkesäcken können wir dieses Problem beseitigen.

  Was bei Stärkesäcken zu beachten ist:

  • kühl und trocken lagern
  • innerhalb von sechs Monaten aufbrauchen
  • ansonsten ist der Bioabfall wie gewohnt zu sammeln
    • trocken halten
    • in gut belüftetem Behälter mit Deckel
    • nur geeigneten Bioabfall einfüllen

  Ab wann gibt es Stärkesäcke in meiner Gemeinde?

  • Bregenzerwald: seit Dezember 2019
  • Unterland: seit März 2020
  • Vorderland: seit März 2020
  • Bludenz Süd: Anfang 2021
•  Unterflur: Wie Sie in Zukunft bequem Altglas, Altpapier und Altmetall entsorgen werden

  Der Vorarlberger Gemeindeverband hat die Veränderungen in Gesellschaft und Politik im Blick. Seine Leistungen für die Gemeinden und damit für die Bürgerinnen und Bürger passt er an die erwarteten Anforderungen an. Dabei stützt sich die Interessensvertretung auf empirische Daten und Expertenmeinungen.

  Die stetige Zunahme der Bevölkerung führt etwa dazu, dass der Siedlungsraum in Vorarlberg immer dichter besiedelt wird. Das heißt, in Zukunft leben in Vorarlberg immer mehr Menschen in Siedlungsgebieten zusammen. Mit freien Flächen muss daher sehr sorgsam umgegangen werden. 

  Das stellt die Abfallwirtschaft vor Herausforderungen. Das Motto lautet: Je weniger Fläche Abfallsammelstellen brauchen, desto besser. Unterflursysteme (UFS) kommen dem entgegen. An der Oberfläche sind nur kleine Einwurf-Säulen für den Abfall aufgestellt. Die Behälter unter der Erde fassen aber deutlich mehr Abfall als jeder Abfallbehälter an der Oberfläche. Bis zu 6.000 Liter Abfall nehmen sie in ihrem „Bauch“ auf.

  2017 wurden in Vorarlberg die ersten UFS außerhalb Lustenaus installiert.

  Unterflursysteme (UFS) sind zudem barrierefrei. Auch ältere Menschen mit Rollatoren oder Personen mit Behinderungen können ihren Abfall bequem in den Abfallsäulen entsorgen. Unterflursysteme sind technisch auf dem neuesten Stand.

  Die Vorteile für die Zukunft

  • Wegen ihres großen Fassungsvermögens müssen UFS weniger häufig geleert werden. Das reduziert den Verkehr.
  • Die Leerung der UFS-Behälter ist halbautomatisch möglich.
  • Die Füllmenge kann automatisiert gemessen werden. Man weiß also zu jeder Zeit, wie viel Abfall in einem Unterflurbehälter bereits gesammelt ist.
  • Der Zutritt kann geregelt werden. So können nur Berechtigte ihren Abfall im UFS entsorgen. Die Menge, die sie einwerfen, kann auch gewogen werden.

  Möchten Sie mehr über Unterflursysteme wissen oder welche Standorte geeignet sind? Informationen finden Sie in unserem Unterflur-Leitfaden. Fragen beantwortet auch unser Webinar "Unterflur - System der Zukunft?".