![Volksschule Bürs - Blick durch Glasscheibe auf Büro. Text auf Glasscheibe: "Um Dich besorgt sein" - © Caroline Begle]()
Überregionale Sozialplanung – Ein Konzept für die Zukunft
Wer, wenn nicht die Gemeinden haben ein elementares Interesse daran, dass das Zusammenleben funktioniert. Denn die Gemeinden sind jene Orte, wo Probleme sichtbar werden. Wenn eine Familie verarmt, ein Kind vernachlässigt wird, ein Alkoholiker seine Rechnungen nicht mehr bezahlt oder eine alleinstehende Frau vereinsamt, wird das zu allererst in dem Umfeld sichtbar, in dem sie leben.
Gemeinden sind Experten dafür, was es vor Ort braucht
Die Unterstützung dieser Menschen allein auf Institutionen zu verlagern, ist ein veraltetes Modell. Soziale Themen müssen vielmehr wieder ein Anliegen der Gemeinden werden. Sie sind die Experten dafür, was in ihrer Gemeinde, ihrer Region gebraucht wird. Sie sollten einen Überblick über Leistungen, Systeme und Angebote haben, um künftige Herausforderungen meistern und individuell an ihre Gegebenheiten anpassen zu können. Selbstverständlich mit Unterstützung der zahlreichen professionellen Institutionen in Vorarlberg und eingebettet in die Sozialstrategie des Landes Vorarlberg.
Leistungen – individuell an die Region angepasst
![Kind läuft in einem Gang der Volksschule Bürs - © Caroline Begle]()
Um dies tun zu können, braucht es eine Sozialplanung unter dem Gesichtspunkt der sozialräumlichen Orientierung – eine überregionale Sozialplanung. Soziale Arbeit muss in der heutigen Zeit regional gedacht werden. Die Aufgaben in Kleinstrukturen wahrzunehmen, macht weder finanziell noch organisatorisch Sinn. Sozialplanung ist im neuen Steuerungsmodell ein eigenständiger und notwendiger Bestandteil im Steuerungskreislauf auf allen zentralen und dezentralen Ebenen der Sozialverwaltung. Sie ist unverzichtbar, wenn es darum geht, Leistungen wirksam zu steuern. Denn Ziel muss es sein, dass jede und jeder, der Unterstützung benötigt, zielgerichtet das erhält, was er braucht. Die Schwerpunkte und Leistungen variieren dabei von Region zu Region.
Im Mittelpunkt steht der Mensch
Im Mittelpunkt der überregionalen Sozialplanung steht immer der Mensch mit seinen Wünschen und Interessen. Betrachtet werden seine Potenziale und nicht die Defizite. Aufbauend darauf wird er unterstützt, sich selbst zu helfen. Das beinhaltet mitunter auch, Vereine, Institutionen und Menschen im Umfeld zu involvieren.
Für Vorarlberg sind vier bis sechs Sozialplanungsräume angedacht. In diesen Kooperationsräumen wird ein individuelles Case und Care Management stattfinden. Der Vorarlberger Gemeindeverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Sozialplanungsräume zu initiieren, zu organisieren, zu koordinieren und eine Spange über die Sozialplanungsräume zu spannen.