Umweltwoche 2024 im Zeichen von Re-Duce

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Die Umweltwoche ist seit vielen Jahren ein Fixstarter in Vorarlberg. Sie lebt von den Ideen und Aktionen vieler begeisterter Macher:innen im ganzen Land. Heuer steht das Thema Re-Duce im Fokus: Das bewusste Reduzieren, um Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Mit zahlreichen Programmpunkten und Veranstaltungen lässt sich ideal entdecken, wie auch vermeintlich kleine Veränderungen große Auswirkungen auf unsere Umwelt und unser Bewusstsein haben können.

Die Umweltwoche ist auch heuer wieder eine große Chance für die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, einen positiven Beitrag zu leisten. Vom 1. bis 9. Juni verwandelt sich das Land wieder in einen Schauplatz des Umdenkens und Handelns. „Die Umweltwoche hat immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass jede und jeder Einzelne durch bewusstes Handeln einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Und das geht auch durch Verzichten. Wie heißt es oft so schön? Weniger ist mehr!“, sagt Andrea Kaufmann, Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbandes.

Nach dem erfolgreichen Fokus auf Re-Use im vergangenen Jahr konzentrieren sich alle Akteure nun auf das Thema Re-Duce – das Reduzieren von Gegenständen, um Abfall von vornherein zu vermeiden und Ressourcen zu sparen. „Denn oft liegt die Lösung für Umweltprobleme nicht ‚nur‘ darin, Dinge zu recyclen oder wiederzuverwenden, sondern sie erst gar nicht entstehen zu lassen“, sagt Kaufmann. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen werden dazu inspirieren, den Konsum zu überdenken und insgesamt bewusster zu gestalten. Ob Repair-Cafés, Upcycling-Workshops oder informative Vorträge – für alle ist etwas dabei. „Wir können uns alle mit Ideen einbringen, als Vorbilder vorangehen und gemeinsam darüber nachdenken, welche Dinge wir wirklich brauchen und wie wir unseren Alltag und unser Leben nachhaltiger gestalten können“, appelliert Präsidentin Kaufmann, sich aktiv zu beteiligen. In einer Zeit, in der die Umwelt vor immer größeren Herausforderungen steht, ist es entscheidend, gemeinsam aktiv zu werden und einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern. Die Umweltwoche bietet daher eine einzigartige Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, neue Ideen zu entwickeln und konkrete Schritte für eine lebenswerte Zukunft zu setzen.

PodiumUmweltlandesrat Daniel Zadra, Gemeindeverbands-Präsidentin Andrea Kaufmann und Koch-Experte Alexander Kowarc-Stangl.

Vieles ist möglich, oft sogar mit wenig Aufwand!

„Als Landesrat für Energie und Mobilität arbeite ich an den Weichenstellungen, die es auf politischer Ebene braucht, damit die Treibhausgas-Emissionen künftig stark zurückgehen. Aber auch auf der individuellen Ebene, im Alltag, kann jeder und jede dazu beitragen, damit das klappt“, sagt Umweltlandesrat Daniel Zadra. Jeder Weg zu Fuß oder mit dem Rad reduziert zum Beispiel den Autoverkehr, jede Reparatur ein neues Gerät. Die EU hat dazu erst vor kurzem das „Recht auf Reparatur“ erlassen, betont Zadra: Auch außerhalb der gesetzlichen Grundlage müssen künftig Geräte repariert werden, wenn Kund:innen das verlangen. Dass die Umweltwoche als regionales Event hier Bewusstsein schafft, ist ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige, saubere Zukunft.

In der Bibliothek: Re-Duce in der DNA

Re-Duce oder Vermeidung gehört per se schon durch den Verleih von Medien und Dingen zur DNA einer Bibliothek, sagt Naemi Sander von der Stadtbibliothek Dornbirn: „Nicht alles muss für den privaten Gebrauch gekauft, sondern kann auch geliehen und somit gemeinschaftlich und solidarisch genutzt und geteilt werden!“ Als Kultur- und Bildungseinrichtung, in der Information, Wissen und digitale Infrastruktur langfristig, niederschwellig und konsumfrei für alle zur Verfügung gestellt und geteilt wird, leistet auch die Stadtbibliothek einen wichtigen Beitrag zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: „Nachhaltige Mobilität wird mit großen Abstellplätzen für Fahrräder gefördert, zudem motivieren wir Besucher:innen für die Nutzung des ÖPNV. Medien – zum Beispiel Bücher, die nicht mehr in Kunststoff eingebunden sind – werden mit dem Fahrrad geliefert“, sagt Sander. Die Stadtbibliothek, die im Übrigen auch als Veranstalterin bei „ghörig feschta“ zertifiziert ist und einen offenen Kühlschrank betreibt, ist bemüht, weniger Drucksorten und mehr digitale Bewerbung zu verwenden. „Und wenn gedruckt wird, dann auf Recyclingpapier!“ Biologischen Fairtrade-Kaffee bietet man für Mitarbeitende ebenso wie für Besucher:innen an – Getränke gibt es ohnehin in Gläsern und Tassen statt in Plastikflaschen und Einwegbechern.

Auch in diesem Jahr ist die Stadtbibliothek wieder mit zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der Umweltwoche engagiert, etwa mit dem Geschichtenuniversum, einer Vorlesestunde für Kinder zu Umweltthemen, einer Ausstellung, einem Open Air Kino und vieles mehr. „Die Bandbreite an Maßnahmen und Veranstaltung dokumentiert, dass wir in alle möglichen Richtungen denken und bei jeder neuen Entscheidung ökologische Nachhaltigkeit und den sparsamen Umgang mit Ressourcen berücksichtigen“, betont Sander.

Re-Duce auf dem Teller: Besinnen auf das Wesentliche!

Auch bei unserer Ernährung kann in Sachen Re-Duce vieles erreicht werden, um Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schonen. Doch was hat das mit Lebensmitteln und deren Zubereitung zu tun? „Sehr viel!“, sagt Koch Alexander Kowarc-Stangl: „Brauche ich so viele leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank oder komme ich auch mit einem Drittel weniger aus, in dem ich beispielsweise Karotten für verschiedene Dinge wie Rohkost-Snack, als Suppe, Beilage oder als Saft verwende? Man kann im eigenen Kühlschrank leicht eine Bestandsaufnahme machen“, so Kowarc-Stangl. Um die „Kühlschrankvorräte“ bestmöglich nutzen zu können, sei es nicht nur wichtig, zu wissen, was sich mit den Lebensmitteln alles machen lässt, sondern auch, welche Inhaltsstoffe in einem Lebensmittel stecken, woher es kommt und wie es aufgezogen und bewirtschaftet wurde. Vor allem auch, weil es um unsere körperliche Gesundheit gehe – schließlich nimmt eine erwachsene Person jährlich mehr als eine Tonne an Nahrungsmitteln auf. Nur wenn die Basis des Lebensmittels stimmt, kann es auch sinnvoll komplett genutzt und verwertet werden. „Damit Re-Duce einen Mehrwert für alle darstellt, brauche es auch Klarheit darüber, was es bedeutet. Bewusster Verzicht setzt voraus, aus einem Gegenstand oder Lebensmittel alles herauszuholen – oder es erst gar nicht anzuschaffen.“


📷 Bildergalerie


Die Vorarlberger Umweltwoche 2024
Steht im Zeichen von Re-Duce, vom 1. bis 9. Juni 2024
Umweltveranstaltungen können jederzeit in den Kalender eingetragen werden
Jede:r kann mitmachen. Wie das geht, zeigen Videos und ein Leitfaden
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29.04.2024