Der Weg vom Wegwerfen bis zur Abfallgebühr
Die Abfallkosten setzen sich zusammen aus:
den Kosten der Sammlung
der Entsorgung/Verwertung der unterschiedlichen Abfallarten
und Verwaltungskosten.
Einige Abfallarten, wie zum Beispiel Altglas, Altmetall oder Altpapier, können auf dem Markt als Rohstoffe wiederverwertet werden. Der Erlös aus der Verwertung mindert die Abfallkosten. Bei einigen wenigen übersteigen die Einnahmen die Kosten. Dies ist derzeit bei Altpapier der Fall. Die Preise, die für die Verwertung erzielt werden, sind abhängig von den Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt.
Bei Restabfall, Bioabfall , Altpapier und Problemstoffen ist der Vorarlberger Gemeindeverband im Auftrag der Gemeinden direkter Vertragspartner der Entsorgungs- und Verwertungsunternehmen.
Bei der Verpackungssammlung von Altglas, Altmetall und Kunststoff (Gelber Sack oder Leichtverpackungssammlung) ist die Interessensvertretung Vertragspartner der österreichischen Haushaltssammel- und Verwertungssysteme. Derzeit sind das die ARA Altstoff Recycling Austria AG, die AGR Austria Glas Recycling GmbH, die Reclay UFH GmbH und die Interseroh Austria GmbH GmbH. Sie schließen bei Altglas, Altmetall und Altpapier direkt Verträge mit den Entsorgungs- und Verwertungsunternehmen.
Sammelbehälter werden durch die Gemeinden zur Verfügung gestellt. Diese sorgen auch für die Sauberkeit der Altstoffsammelinseln. Dafür werden sie von den Haushaltssammelsystemen entschädigt.
Informationen und Wissen zur Verrechnung
Die Grundlage für die Verrechnung von Leistungen der Abfallwirtschaft an die österreichischen Haushaltssammelsysteme, die Gemeinden sowie Entsorgungs- und Verwertungspartner sind Daten, die der Gemeindeverband in zwei Datenbanken sammelt.
Der Vorarlberger Gemeindeverband zeichnet in einer zentralen Datenbank sämtliche Abfallmengen auf, die in den Gemeinden gesammelt werden, speichert diese und übernimmt für die Gemeinden die verpflichtende Meldung der Abfallbilanzen.
Die Daten bilden die Basis für statistische Auswertungen. Sie geben zum Beispiel Auskunft über die Entwicklung der unterschiedlichen Abfallarten und bilden die Basis für die Prognose der Zukunft der Abfallwirtschaft in Vorarlberg. Auch die Anzahl der Entleerungen wird in die Abfalldatenbank eingespielt.
Die Abfallbehälterverwaltung ist ein zentrales Service des Bereichs Abfall und Umwelt im Vorarlberger Gemeindeverband für die Gemeinden. In einer Behälterdatenbank sind alle wichtigen Daten rund um die Abfallbehälter im ganzen Land gespeichert. Dazu zählen:
- Standort des Sammelbehälters
- Größe des Sammelbehälters
- Art des Abfalls, der in einem Behälter gesammelt wird
Jede Gemeinde hat Einsicht in die Behälterdatenbank. Damit behält sie stets den Überblick über die Abfallsammelbehälter im Gemeindegebiet. Kauft eine Kommune neue Behälter, muss sie diese direkt über die Datenbank melden. Das garantiert eine reibungslose Entsorgung von Anfang an. Gleichzeitig stellt es sicher, dass die Verrechnung mit Entsorgungs-, Verwertungsunternehmen und den Haushaltssammelsystemen funktioniert.
Viele Sammelbehälter für Restabfall, Bioabfall und Altpapier sind in Vorarlberg mit einem digitalen Chip ausgestattet. Mit Hilfe dieses Chips wird jede Entleerung aufgezeichnet. Die aufgezeichneten Daten werden einmal im Monat in die Abfalldatenbank eingespielt. Gemeinsam mit den Daten der Abfallmengen bilden sie die Basis für die Verrechnung der Leistungen an die Gemeinden. Konkret erhält jede Kommune je nach Abfallart einmal im Monat oder jährlich eine Rechnung oder Gutschrift.
Die Rechnungen für die Sammlung von Restabfall und Bioabfall können die Gemeinden digital in ihre Buchhaltung einspielen. Ohne weiteren Arbeitsaufwand können sie so die angefallenen Kosten an die Bürgerinnen und Bürger weiterverrechnen.
Der Vorarlberger Gemeindeverband berechnet jährlich für jede Gemeinden die zu erwartenden Kosten für die Sammlung und Entsorgung. Anschließend teilt er die Kosten möglichst solidarisch auf diese Gemeinden auf. Jeden September/Oktober erhalten die Gemeinden einen Gebührenvorschlag unter anderem auch für die Abfallsäcke.
Die Gebühren für Abfallsäcke der Gemeinden einer Region sollten sich nicht unterscheiden. Das verhindert einen „Abfalltourismus“. Das ist der Fall, wenn Personen ihre Abfallsäcke nur in den Gemeinden oder dem Supermarkt einer Region kaufen, die diese am günstigsten anbieten.