Eine mögliche Energieknappheit war bisher in Vorarlberg kein Thema. Dieses Bild hat sich im letzten Jahr stark verändert. Auf den Energiemärkten waren extreme Verwerfungen und drastische Preissteigerungen für Strom und Erdgas zu beobachten. Die aktuelle Situation wirft somit viele Fragen auf: Warum steigen die Preise? Wie ist es um die Versorgungssicherheit in Vorarlberg bestellt? Welche Auswirkungen hat das auf meinen Haushalt? Wie kann ich und wer hilft mir dabei Energie einzusparen und dadurch übermäßige Kosten zu vermeiden?
Am Dienstag, 07. Februar fand im Ramschwagsaal in Nenzing, in Kooperation mit den e5-Gemeinden Frastanz und Satteins, ein Vortrag zu diesen großen Themen Energiesparen und Energiesicherheit im Rahmen der Initiative #vorarlbergspartenergie statt. Bei großem Interesse der Bevölkerung gaben die Referenten der illwerke vkw und des Energieinstituts Vorarlberg einen Einblick in die Zusammenhänge des europäischen Energiemarktes und in Möglichkeiten wie jeder Haushalt Energie sparen kann.
Der Großhandelspreise für Strom und Erdgas sind aktuell auf einem deutlich höheren Niveau als in den vergangenen Jahren. Dies führte auch in Vorarlberg zu einer Preisanpassung für Strom und Gas durch den Landesenergieversorger illwerke vkw. Die neuen Tarife gelten seit dem 01. April 2023. „Auch, wenn die Strompreise nun von der illwerke vkw angepasst wurden, bleiben die Gesamtkosten aufgrund der Zuschüsse für die meisten Haushalte stabil“, weist Alexander Bär, Produktmanager der illwerke vkw hin.
Durch die Stromkostenbremse des Bundes, sowie den Vorarlberger Stromrabatt, bleiben die Gesamtkosten für Haushalte mit geringem Verbrauch (weniger als 2.900 kWh) sogar gleich. Bei einem Haushalt mit durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 kWh steigen die Gesamtstromkosten nach Abzug der Zuschüsse von Bund und Land um rund € 6,00 brutto pro Monat. Damit bleiben die illwerke vkw der aktuell günstigste Anbieter in Vorarlberg und zählen auch zu den günstigsten in ganz Österreich.
Beim Erdgas, geht aufgrund der Verwerfungen am Markt, der bisherige Preisvorteil verloren. Für Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 15.000 kWh steigen die Kosten um rund 90 Euro brutto im Monat. Damit erreicht eine Erdgasheizung kostenmäßig ein vergleichbares Niveau wie dies mit anderen Energieträgern wie Pellets oder Heizöl der Fall ist.
„Energie ist wertvoll. Sie muss möglichst sinnvoll eingesetzt und darf keinesfalls verschwendet werden. Dieser Grundsatz gilt unabhängig von der Höhe des Preises. Als e5-Gemeinde möchten wir Vorbild sein und versuchen unsere Bevölkerung dahingehend zu sensibilisieren und zu Umsetzungen zu motivieren“, so Vizebürgermeister Herbert Greussing. Konkrete Handlungsmöglichkeiten dazu zeigte Thomas Blaß, e5-Gemeindebetreuer am Energieinstitut Vorarlberg, im Vortrag auf: „Neben den großen, investiven Maßnahmen, wie Sanierungen oder Heizungstausch, gibt es auch viele kleine Möglichkeiten, wirkungsvoll Energie und Kosten zu sparen. Wir zeigen, wie es geht und stehen vor Ort mit konkreten Ratschlägen zur Seite.“
„Jede Kilowattstunde, die wir einsparen, schützt das Klima, trägt zur Sicherstellung der Energieversorgung in Vorarlberg bei und spart bares Geld“, so LR Zadra anlässlich des ersten Vortrags in Bludenz “Energiesparen leistet einen Beitrag zur Energiesicherheit.“
„Durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger im Rahmen der Energieautonomie+ Vorarlberg werden stetig Schritte zur Sicherung der Energieversorgung in Vorarlberg gesetzt“, erklärt LR Zadra. „Dadurch machen wir Vorarlberg Schritt für Schritt unabhängiger von fossilen Importen. Jede und jeder kann hierzu einen Beitrag leisten: Durch den Umstieg auf Erneuerbare, durch energieeffiziente Geräte und durch Energiesparen, wo es möglich ist. “
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www.energieinstitut.at/energiesparen