Im
Frühjahr 2014 war es erst eine gewagte Idee. Der Zusammenhalt unter den
Gemeinden, die professionelle Vorbereitung und auch die Unterstützung des
Landes ermöglichten jetzt die Umsetzung:
Mit
der Gründungsversammlung Mitte September ist die LEADER-Region Vorderland-Walgau-Bludenz Realität geworden. Bis 2022
fließen knapp vier Millionen Euro an EU-Geldern: Damit können wir jetzt
helfen, IHRE Ideen umzusetzen.
LEADER
ist ein 1991 gestartetes Förderprogramm
der Europäischen Union. Ziel ist die Stärkung und Entwicklung des
ländlichen Lebensraums, der ländlichen Wirtschaft und der Lebensqualität.
Die
26 Gemeinden der Region Vorderland,
des Walgaus und der Stadt Bludenz bewarben sich im Vorjahr erstmals als
eigenständige LEADER-Region und schafften die nicht unbeträchtlichen
bürokratischen Hürden und inhaltlichen Voraussetzungen auf Anhieb.
Für
ihre hervorragende Vorarbeit wurden die „Mütter und Väter“ des Erfolges mit
Applaus bedacht: Birgit Werle und Manfred Walser (Regio Im Walgau), Christoph
Kirchengast (Regio Vorderland-Feldkirch), Stefan Kirisits (Stadt Bludenz) und
Strategie-Fachmann Wolfgang Pfefferkorn wurden bei der Gründungsversammlung, an
der über 80 Personen aus allen 26 Gemeinden sowie aus dem ganzen Land
teilgenommen haben, ausdrücklich belobigt.
v.l.n.r. (vorne): Birgit Werle, Charly Marent, Stefan Kirisits, Martina Erhard, Walter Rauch, Nicole Hosp
v.l.n.r. (hinten): Joachim Heinzl, Jürgen Marcabruni, Christoph
Kirchengast, Katharina Wöß-Krall, Karen Schillig
Anfang
Juni dieses Jahres überreichte Minister Andrä Rupprechter in Wien das
offizielle Dekret. Insgesamt gibt es in
Österreich jetzt 77 LEADER-Regionen,
das Fördervolumen bis zum Jahr 2022 beträgt 250 Millionen Euro. Der
LEADER-Region Bludenz-Walgau-Vorderland wurde ein Förderbetrag von 3,865
Millionen Euro aus EU-Geldern zugesagt.
Seither
wurde am Aufbau der notwendigen professioneller Strukturen gearbeitet: Mit Karen Schillig konnte eine erfahrene
Geschäftsführerin verpflichtet werden, in der Rankweiler Bahnhofstraße wurde
das Büro eingerichtet und in zahlreichen Sitzungen und Gesprächen wurde nach
geeigneten Kandidaten für die vorgeschriebenen Gremien gesucht: Ein
verpflichtender Frauenanteil von mindestens 30 Prozent, Vertreter aus allen
Mitgliedsgemeinden und insgesamt mehr Private als Politiker müssen nach
EU-Vorgaben in diesen Gremien Stimmrecht haben.
Diese
Auswahl wurde offensichtlich gut getroffen: Bei der Gründungsversammlung wurden
alle Wahlvorschläge einstimmig angenommen. Obmann
der LEADER-Region ist der Dünserberger Bürgermeister Walter Rauch, als Stellvertreter
fungieren der Bludenzer Wirtschaftsfachmann Dr. Joachim Heinzl und die
Rankweiler Vizebürgermeisterin Mag.
Katharina Wöß-Krall. Daneben gehören dem Vorstand weitere vier stimmberechtigte
Mitglieder an. Dieses Gremium entscheidet, welche der eingereichten Projekte
gefördert werden. Je nach Art des Projektes werden bis zu 80 Prozent der Kosten
übernommen. Damit das EU-Geld auch wirklich den Projekten zugutekommt,
übernehmen die Mitgliedsgemeinden die Kosten für die professionelle
Administration: Für jeden der rund 80.000 Bewohner der Region bezahlen die
jeweiligen Gemeinden je einen Euro jährlich in diesen Topf.
„Wir
freuen uns schon jetzt auf eine Vielzahl von Ideen, mit denen wir in den
nächsten Jahren unsere Region stärken und die Lebensqualität von über 80.000
Menschen weiter verbessern können“, erklärte Obmann Bgm. Walter Rauch
(Dünserberg) nach seiner Wahl.
Foto: Thomas Hechenberger
Ebenso
wie der Vorstand wurden auch die Mitglieder der Vollversammlung - insgesamt 59 stimmberechtigte Personen aus allen
Mitgliedsgemeinden sowie der Partnerstadt Feldkirch - einstimmig gewählt. Auch
die vorgelegten Budgets für die Jahre 2015 und 2016 fanden ebenso einhellige
Zustimmung.
Landesrat
Ing. Erich Schwärzler gratulierte den Anwesenden zur Anerkennung als LEADER-Region
und zum gezeigten starken Willen zum Miteinander, mit dem in den kommenden
Jahren viel für die Region erreicht werden könne.