JUMI – Jupident mobile Inklusion

Neukonzeption des „heilpädagogischen Kindergartens“ bietet Unterstützung vor Ort

2016 startete im Rahmen eines Versuchsmodells der „heilpädagogische Kindergarten“ für besonders belastete Kinder, die zusätzlich zu der elementarpädagogischen Betreuung temporär eine intensive heilpädagogische Förderung benötigen. Das Angebot ist hochschwellig und kommt erst zum Einsatz, wenn Unterstützungsangebote des Regelsystems Kindergarten nicht mehr ausreichen bzw. das Kind in einer Kindergartengruppe nicht mehr integrierbar ist.

💬 Ab dem Betreuungsjahr 2023/24 wird das Angebot in einer weiterentwickelten Form unter der Bezeichnung JUMI (Jupident mobile Inklusion) fortgesetzt. Anstatt einer stationären Dienstleistung erhalten die Kindergärten nun mobile Unterstützung vor Ort, um dadurch Inklusion im Regelsystem zu ermöglichen.

„Auf Basis von Evaluationen und bisherigen Erfahrungen hat sich gezeigt, dass das bisherige Angebot in Schlins zwar ein qualitätsvolles, aber aufgrund der räumlichen Entfernung nur für wenige Familien mögliches Angebot war. Daher haben wir den Träger gebeten, das Modell in ein mobiles Unterstützungsangebot zu überführen und weiter zu entwickeln“, erklärt Landesrätin Martina Rüscher. In ihrem Auftrag hat die Stiftung Jupident die Konzepterstellung unter Einbindung relevanter Systempartnerschaften, wie Elementarpädagogik, Gemeindeverband, aks, ifs und Eltern, übernommen.

Unterstützung vor Ort für Kinder und PädagogInnen

Zielgruppe sind nach wie vor Kinder im Kindergartenalter (drei bis sechs Jahre) mit Behinderungen, die einen erhöhten Förder- und Betreuungsbedarf haben, weil sie aufgrund schwieriger Lebensumstände im sozial-emotionalen Umgang Auffälligkeiten und unsicheres oder auch selbst- und fremdschädigendes Verhalten zeigen. In dem neuen Modellversuch beinhaltet das Angebot eine temporäre pädagogische Krisenintervention. Ein mobiles, mit Fachpersonal der Elementarpädagogik, Sonderkindergartenpädagogik etc. besetztes Team leistet in den elementarpädagogischen Einrichtungen vor Ort eine schnelle, niederschwellige Unterstützung bei der Arbeit mit den betroffenen Kindern. 

Diese Unterstützung durch Fachkräfte der Stiftung Jupident schafft Entlastung für das elementarpädagogische Personal und sichert eine bestmögliche Betreuung für das Kind. Gemeindeverbands-Präsidentin und Bürgermeisterin der Stadt Dornbirn, Andrea Kaufmann, betont den Mehrwert dieses Angebots für die elementarpädagogische Arbeit in den Gemeinden: „Um Inklusion in den Kindergärten nachhaltig umsetzen zu können, braucht es vor allem in herausfordernden Situationen professionelle Unterstützung für die Einrichtungen. Unsere PädagogInnen sind in der aktuellen Lage sehr stark gefordert und benötigen darum Angebote, welche sie in schwierigen Situationen unterstützen und begleiten. Durch das Projekt JUMI haben die PädagogInnen die Möglichkeit, diese professionelle Unterstützung in ihre Arbeit mit einzubinden.“

Der kollegiale bzw. fachliche Austausch sowie die Vermittlung von Haltung und Methodik bilden dabei einen gewichtigen Bestandteil. „Wichtig ist, dass Kinder das Angebot der elementarpädagogischen Begleitung, Bildung und Betreuung gemäß ihren Entwicklungsvoraussetzungen und Lernbedürfnissen nutzen können und dort Teilhabe am sozialen Leben erfahren dürfen. Die Bedürfnisse der Kinder stehen im Mittelpunkt, die elementarpädagogischen Strukturen und Abläufe, aber auch Haltungen und Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte werden bestmöglich darauf abgestimmt“, erläutert Manfred Ganahl, Stiftung Jupident.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Um dieses wichtige Modell umsetzen zu können, arbeiten die zuständigen Abteilungen des Landes (IVa – Soziales und Integration, IIa – Elementarpädagogik, Schule und Gesellschaft), die Stiftung Jupident und der Gemeindeverband eng zusammen. Der Zugang zum Angebot erfolgt nur über die pädagogische Fachaufsicht der Abteilung IIa. Die Finanzierung des Angebots wird weiterhin von Land und Gemeinden getragen. Zur Deckung der Strukturkosten werden aus dem Vorarlberger Sozialfonds bis zu 182.000 Euro bereitgestellt. Die Finanzierung der Personalkosten erfolgt durch das Land und die Standortgemeinde, welche das Angebot JUMI in Anspruch nimmt. Bereits im kommenden Jahr 2024 ist eine Evaluierung des neu konzipierten Angebots vorgesehen.

💬 (VLK 30. Oktober 2023) - JUMI – Jupident mobile Inklusion

Pressekonferenz-Unterlage

30.10.2023