Umweltwoche Tag 2: Plastik hat im Bioabfall nichts verloren

Dornbirn, 1. Juni – Für Abfall gilt: am besten vermeiden, wenn das nicht geht, richtig trennen und entsorgen. Tag 2 der Vorarlberger Umweltwoche (2. Juni) widmet sich dem Thema Abfall. Ein Schwerpunkt dabei ist der Bioabfall. Um Plastik im Bioabfall zu vermeiden, wurde Ende 2019 erstmals der neue Stärkesack eingesetzt. Mittlerweile sammeln mehr als die Hälfte der Haushalte ihren Bioabfall in diesen biologisch abbaubaren Säcken. Werden einige Regeln beachtet, funktioniert der Stärkesack gut.

Plastik hat im Bioabfall nichts verloren. Es stört die Verarbeitung, muss mühsam und teuer herausgefiltert und anschließend getrennt entsorgt werden. Was der Vorsortierung entgeht, landet in Klein- und Kleinstteilen mitunter in unseren Böden und im Wasser. „Obwohl das den meisten bekannt ist, sind im Bioabfall rund 13 Prozent Fehlwürfe, vor allem Plastiksäcke“, berichtet die amtsführende Vizepräsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbands, Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.

Stärkesack spart 16 Tonnen Plastik ein
Nach erfolgreichen Tests hat der Gemeindeverband deshalb Ende 2019 den biologisch abbaubaren Stärkesack als Ersatz für Plastiksäcke in der Bioabfallsammlung eingeführt. Mittlerweile sind diese Stärkesäcke in mehr als der Hälfte der Gemeinden angekommen. Bis 2021 sollen alle Vorarlberger Kommunen die Säcke vorrätig haben. „Durch den Einsatz von Stärkesäcken können rund 16.000 Kilogramm Plastik allein in der Sacksammlung eingespart werden“, freut sich Bürgermeister Rainer Siegele, Präsidiumsmitglied des Vorarlberger Gemeindeverbands. 

Biotonnen werden in 37 Gemeinden bei jeder Leerung gewaschen
Auch bei der Biotonnen-Sammlung hat der Gemeindeverband Schritte gesetzt, um den Plastikanteil zu verringern. Seit 2019 werden in 37 Gemeinden außerhalb der Frostperiode die Biotonnen gewaschen, seit 2020 sogar bei jeder Leerung. „Ein Einstecksack wird damit überflüssig“, verweist Siegele auf eine Einsparung von 70.000 großen Säcken, was neun Tonnen Plastik entspricht. Im Winter oder in Gebieten, in denen eine Waschung nicht möglich ist, wird es künftig auch Einstecksäcke aus Stärke geben.

Umgangsregeln beachten
 „Richtig angewendet funktionieren die Biostärkesäcke gut und sind auch hygienisch und sauber“, sagt Siegele. Er rät den Stärkesack in Kombination mit einem belüfteten Eimer zu verwenden. „Die Luft kann zirkulieren, der Bioabfall trocknet leichter ab und riecht viel weniger. Die Sammlung wird dadurch hygienischer“, erklärt er. Nicht empfehlenswert sei es hingegen, den Stärkesack in einem geschlossenen Behälter zu verwenden.

Gemeindeverband nimmt die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger ernst
Erste Anregungen aus der Bevölkerung sind bereits in die Beschaffung der neuen Stärkesäcke eingeflossen. So ist unter anderem geplant, die Folienstärke deutlich zu erhöhen. „Frühestens im Herbst werden die neuen Säcke zum Einsatz kommen“, kündigt Siegele an. Doch auch bei diesen gelte es, den richtigen Umgang einzuhalten. Alle Informationen dazu gibt es auch auf www.abfallv.at/bioabfall.

Vorarlberger Umweltwoche 2020 – Zweimal täglich gewinnen
Die Vorarlberger Umweltwoche findet in diesem Jahr von 1. bis 11. Juni verstärkt im Internet statt. Mit vielen spannenden und freudvollen Anregungen liefern die elf Themen Impulse für einen wertschätzenden Umgang mit unserem Lebensraum und unseren Ressourcen. Begleitet wird die Umweltwoche auf Facebook und Instagram.

Wer mit #umweltv seine Eindrücke, Erfahrungen und Gedanken zur Umweltwoche postet oder die anderer kommentiert, kann sogar etwas gewinnen. Täglich wird unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Spiel „Ein guter Tag hat 100 Punkte“ verlost.

Bus und Bahn in der Umweltwoche testen
Auch Bus- und Bahnfahren hilft der Umwelt. In der Umweltwoche kann man den Umstieg einmal ganz einfach ausprobieren. Mit dem VVV-Umweltwochenticket ist man um 14 Euro sieben Tage lang ganz Vorarlberg unterwegs.

Informationen zur Vorarlberger Umweltwoche gibt es bei den Gemeinden, in den Medien und auf www.umweltv.at.


Factbox:
 Umgang mit Stärkesäcken

  • Säcke kühl und trocken lagern und innerhalb von 6 Monaten verbrauchen
  • am besten in Verbindung mit einem belüfteten Eimer verwenden – weniger Gerüche und hygienischer, dient auch als            Sackständer
  • Nicht in geschlossenem Behälter verwenden – mehr Feuchtigkeit und üble Gerüche
  • Stärkesack kann auch ohne Behälter verwendet werden
  • Nur zugeknotet zur Abfuhr bereitstellen – am besten am Morgen des Abfuhrtages
  • Depotbehälter verhindern, dass Tiere Säcke aufreißen

Informationen zu Behältern erhalten Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Gemeinde.

Factbox:
 Tag 2 der Vorarlberger Umweltwoche „Abfall“

  • 2. Juni
  • Abfall-Trenn-Quiz
  • Tipps zur richtigen Trennung von Abfall
  • Informationen auf www.umweltv.at
  • Eindrücke und Erlebnisse mit #umweltv posten und zweimal täglich gewinnen
  • VVV-Umweltwochenticket: 14 Euro für 7 Tage (vmobil.at)


Bildhinweis:

Staerkesack-voll.jpg und Staerkesack_mit_Eimer.jpg: Der Biostärkesack braucht nicht unbedingt einen Eimer. Verwendet man den Stärkesack mit einem Eimer, sollte dieser luftdurchlässig sein.

Bioabfall_Kochen.jpg: Bioabfall braucht nicht unbedingt einen Sack. Er kann auch in einem Eimer ohne Sack gesammelt und in die Biotonne geworfen werden.

Infoblatt-Bioabfall_Staerkesack.pdf: Auf einem Infoblatt sind alle Hinweise zum richtigen Umgang mit dem Stärkesack zusammengefasst.

Copyright alle Bilder: Vorarlberger Gemeindeverband/Fotos: Jürgen Ulmer. Abdruck honorarfrei in Verbindung mit dem Vorarlberger Gemeindeverband. Eine Nennung des Bildhinweises ist Voraussetzung.

Rückfragehinweis für die Redaktionen:
Vorarlberger Gemeindeverband, Alexandra Stockmeyer, Mobil +43 664 88289652, Mail alexandra.stockmeyer@gemeindeverband.at


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01.06.2020